Essen gehen
Vor ein paar Tagen saß ich in einer Gaststätte vor einem leckeren Gericht und einem Glas Bier. Beim Warten fielen mir Bilder und Orte ein, die sich mit dem "Essen gehen" verbinden:

In meiner Kindheit sind wir aus finanziellen Gründen und weil wir es auch nicht anders kannten, zweimal im Jahr ins Gasthaus gegangen: am zweiten Weihnachts- und am zweiten Osterfeiertag. Das war wirklich ein Fest!
Als Jugendliche trafen wir uns beim "Italiener". Finanziert mit unserem Taschengeld. Das reichte für eine Pizza oder Pasta und zwei Gläser Lambrusco.
Im Studium lernte ich meine Studentenkneipe kennen. Eine Currywurst mit Pommes ging immer. Und heute gehe ich immer noch hin - heuer wurden es 40 Jahre!
Die Gerichte wurden andere und internationaler; die Häufigkeiten waren je nach Einkommen unterschiedlich. Auch die Menschen, mit denen ich essen ging, haben im Laufe der Jahre gewechselt. Was war es für mich eine Leistung, mich alleine ins Restaurant zu setzen und Speis' und Trank zu genießen.
So wurde das "Essen gehen" ein Spiegel meiner Biografie, aber auch der gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklung.
Wie schaut Deine / Ihre Biografie des "Essen-gehens" aus?